
Astghik war erst drei Jahre alt, als ihr Vater an einem Herzinfarkt starb und ihre Mutter Manik mit vier kleinen Kindern alleine zurückließ. Trotz dieser schwierigen Situation tat Manik alles, um ihre Kinder nicht nur zu versorgen, sondern auch ihre Talente zu fördern. Unterstützt wurde sie hierbei von den Paten ihrer Kinder.
Astghik erwies sich als talentierte Malerin. Daher besuchte sie einen Malkurs, in dem sie ihre Kreativität und ihr Auge fürs Detail ausleben konnte. Das Malen ermöglichte ihr, ihre Emotionen und ihre Kinderträume zu verarbeiten und darzustellen. Ihre ersten Malstifte, die sie von ihrer Patin bekam, hatten eine besondere Bedeutung für sie. Eine ihrer späteren Kindheitserinnerungen ist das Geschenk einer Bibel, die sie unter vielen Weihnachtsgeschenken im Namen ihrer Patin erhielt. Drei Jahre lang besuchte sie ein College für Handwerk und erlernte dort Miniaturmalerei. Danach wechselte sie zur staatlichen Universität in Jerewan, wo sie Industrie- und Landschaftsdesign studierte. Die Hälfte der Kosten für dieses Studium wurde von einer Hilfsorganisation übernommen. Im Gegenzug half Astghik während dieser Zeit dort als Erzieherin und brachte Kindern das Malen bei. Darunter waren auch Flüchtlingskinder aus Arzach. Einem Kind schenkte sie eines Tages von ihrem knappen Budget Malstifte zum Geburtstag. „Ich habe mich daran erinnert, wie sehr ich mich damals über die geschenkten Malstifte gefreut habe.“
Wegen ihrer guten Leistungen im Bachelorstudium erhielt sie einen gebührenfreien Studienplatz für den Mastergang. Diesen schloss sie im Sommer 2024 erfolgreich ab. Vom Dekan ihrer Fakultät erhielt sie die Empfehlung, an der Universität zu bleiben, um dort zu unterrichten. Parallel dazu stellt sie zurzeit als Landschafts- und Außendesignerin neue Entwürfe für die Renovierung der Universität und deren Außenanlagen fertig.
Das kleine Mädchen aus einer bedürftigen Familie ist nun eine glückliche und erfolgreiche Frau, die trotz aller Schwierigkeiten nie aufgehört hat, ihre Träume zu verfolgen. „Gott hat mich nie alleine gelassen“, teilte sie uns mit. Und trotz der schwierigen Zeiten vertraute sie immer darauf, dass sich am Ende alles zum Guten wenden wird.
Und sie hat weiter große Pläne: „Mein langfristiges Ziel ist es, mich mit meinem zukünftigen Mann selbstständig zu machen und von unserem gemeinsamen Gewinn später anderen Kindern zu helfen und ihnen eine Chance im Leben zu bieten.“ Durch ihren eigenen Lebensweg weiß sie, wie es ist, auf Unterstützung angewiesen zu sein. Astghik ist ihrer Patin für die vergangene 20-jährige Unterstützung sehr dankbar, da diese viel dazu beigetragen hat, dass sie heute dort steht, wo sie ist.
Möchten auch Sie eine Patenschaft übernehmen und damit einem bedürftigen Kind in Armenien eine Zukunft geben? Weitere Informationen finden Sie hier!