In Armenien ist es schwer, eine feste Arbeitsstelle zu finden. Das gilt besonders für Menschen, die keine Ausbildung haben. Diese ist jedoch gerade für arme Menschen fast unmöglich zu bekommen, denn anders als z.B. im deutschen Ausbildungssystem muss man in der Regel für die Berufsausbildung bezahlen. Viele Eltern, die selbst arbeitslos sind oder als Tagelöhner arbeiten, können ihren Kindern das nicht finanzieren. Die Familien sind damit in der Armutsfalle gefangen, ohne Chance, zu entkommen.
Das Berufsausbildungszentrum
Im Berufsausbildungszentrum des Diaconia Charitable Fund wird es bedürftigen Menschen ermöglicht, eine solche Ausbildung unentgeltlich zu machen. Der DCF achtet dabei darauf, immer auf dem neuesten Stand zu sein und gemäß dem Bedarf auf dem Arbeitsmarkt auszubilden. Viele Menschen konnten nach ihrem Abschluss bereits eine Arbeitsstelle annehmen – oft nach langer Arbeitslosigkeit – oder sich selbstständig machen.
Zur Zeit werden zwei Ausbildungsgänge angeboten, die immer wieder den Gegebenheiten auf dem armenischen Arbeitsmarkt angepasst werden:
![]() Die Näh- und Schneidereiausbildung ermöglicht vielen Frauen, sich selbstständig zu machen |
![]() In der Bäcker- und Konditorenausbildung lernen die jungen Leute Theorie und Praxis des Handwerks |
Die BAZ-Strategie
Die BAZ-Gesamtstrategie basiert auf drei Grundpfeilern:
1. Multiplikation: Die Lernenden, die im BAZ eine Ausbildung erhalten, sollen als Multiplikatoren in ihrem beruflichen Umfeld wirken, indem sie selbst lernen und das Erlernte weitergeben. Dabei denkt der DCF an die Lehrlinge selbst und fördert in Zukunft gezielt Führungskräfte.
2. Professionelle Ausbildung: Junge Erwachsene kommen oft aus erbärmlichen Verhältnissen in die Ausbildung. Sie erhalten nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit die Chance auf eine hochstehende Berufsausbildung.
3. Business-Ethik: Leute, die geschäftstüchtig sind und nicht nur auf das eigene Portemonnaie schauen, erhalten im BAZ die entsprechende Fachausbildung. Der DCF wird, wo möglich und sinnvoll, den Aufbau von neuen Kleinunternehmern gezielt fördern.
Die Kosten
Die Ausbildung zum Bäcker / Konditor dauert insgesamt 12 Monate.
Die Kosten pro Teilnehmer/-in betragen 1675 Euro.
Auch der Schneiderkurs dauert 12 Monate.
Die Kosten pro Teilnehmer/-in betragen 1652 Euro.
Darin enthalten sind alle Kosten, wie z.B. Bücher, Materialien, Gehälter der Ausbilder/-innen, Fahrtkosten der Auszubildenden uvm.
Die Ausbildung verändert Leben!

Karine lebt mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter bei den Schwiegereltern im Dorf der Hoffnung. Die Ausbildung zur Schneiderin ermöglicht es ihr, in einer Kleiderfabrik zu arbeiten und zuhause im Auftrag Kleidung zu nähen. Auch die Familie kommt dabei nicht zu kurz. Das Foto zeigt Karine mit ihrer Tochter, die ein von der Mutter gefertigtes Kleid trägt.

Tamara machte sich schon während ihrer Ausbildung zur Bäckerin mit einem kleinen Geschäft für Motivtorten selbstständig. Die Torten muss sie zuhause backen, der Belag wird im Laden hinzugefügt.

Auch die alleinerziehende Zwillingsmutter Georgetta begann bereits während ihrer Ausbildung zur Schneiderin, Auftragsarbeiten entgegenzunehmen. Der Vater ihrer Kinder hatte sie noch vor deren Geburt verlassen, ihre Arbeit als Kassiererin in einem Supermarkt verlor sie während des Mutterschutzes. Seitdem leben sie und ihre Kinder von ca. 57 Euro im Monat. Um die Aufträge zu erledigen, nahm sie einen Kredit für eine Näh- und eine Overlockmaschine auf, den sie mit dem so verdienten Geld abbezahlen muss.
Bitte spenden Sie für dieses Projekt und schenken Sie benachteiligten Menschen damit eine Zukunft!
Projekt 1017