Das Leben in Armenien ist hart, insbesondere für die Menschen, die in den Bergdörfern leben. Hier ist man besonders von der Witterung abhängig, die die Ernte gelingen lässt – oder eben nicht. Die Bergbauern arbeiten hart, sind jedoch meistens bitterarm. Einige von ihnen versuchen, in den Städten Arbeit zu finden, was die Familien auseinanderreißt und nicht selten vergeblich ist. Diese Menschen sind schwere Arbeit gewohnt und sind gewillt zu arbeiten. Es ist jedoch fast unmöglich für sie, ihre Familien zu ernähren, weil die Grundlage fehlt – und diese Grundlage möchten wir schaffen.
Das Konzept der Viehaktion
Armenien eignet sich hervorragend für die Viehzucht. Die Viehaktion wird seit vierzehn Jahren in den Regionen Tschambarak, Lori und Bergkarabach durchgeführt. Dort besitzen die meisten Bewohner sowohl einen Stall als auch das nötige Wissen zur Viehzucht. Viele mussten ihr Nutzvieh verkaufen, beispielsweise um Schulden zu vermeiden oder abzutragen. Aber ohne diese Einnahmequelle stehen sie nicht selten vor dem Aus.
Ziel dieses Projekts ist es, den arbeitsfähigen Familien die Möglichkeit zu bieten, sich selbst zu versorgen. Sie bekommen dadurch Selbstwertgefühl und entwickeln soziales Verantwortungsbewusstsein. Für viele von ihnen ist es eine besondere Erfahrung, durch die Weitergabe der erstgeborenen Kühe, Schafe und Schweine zu „Gebenden“ zu werden. Die Kinder werden ganz natürlich in die Stallarbeit mit einbezogen und lernen mit Spaß den Umgang mit Nutzvieh.
Vor Abgabe der Tiere wird jede infrage kommende Familie besucht, auch der Ortsvorstand wird mit einbezogen. Die Familien müssen arbeitsfähig und –willig sein, Grundkenntnisse in der Viehzucht vorweisen können und über einen geeigneten Stall verfügen.
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Was Ihre Spenden bewirken
Es war ein echter Feiertag in der Gemeinde Artanisch (Region Gegharkunik). Familie Tirabjan (siehe Viehaktion 2023) und sechs weitere Familien erhielten Kühe, Schweine und Schafe sowie Futter für die Tiere. Nun können sie sich ihrer Nutztierhaltung widmen. Wir danken Ihnen im Namen aller!
Bei unserem jüngsten Besuch standen auf dem Tisch der Familie Tirabjan frischer Joghurt, Käse und Milch. Mutter Anahit ist glücklich, dass sie ihren Kindern zum Frühstück zudem noch Butter und Brot anbieten kann. Im Frühjahr werden die Schafe geschoren. Die Familie hat beschlossen, die Schurwolle selbst zu verarbeiten und warme Socken für die vier Töchter anzufertigen. Die Mädchen haben die Tiere bereits ins Herz geschlossen und ihnen Namen gegeben.
„Meine Sorgen sind so viel geringer geworden“, erklärt Familienvater Arman. „Nun leben wir nicht mehr in Armut. Vielen Dank an Gott und an alle Spender!“
Auch Familie Babajan erhielt in diesem Jahr Vieh:
Füllen Sie den Stall mit Leben!
Familie Awanesjan gehört zu den etwa 100.000 Menschen, die im Herbst 2023 aus Arzach (Berg-Karabach) flüchten mussten. Wie die meisten, konnte auch sie nur das Allernötigste mitnehmen. Vater Igor (41) erzählt: „Wir packten die fünf Kinder ins Auto, ein paar Kleidungsstücke und machten uns auf den Weg. Es gab Dorfbewohner, die nicht einmal ein Auto hatten. Sie wurden mit Bussen nach Armenien gebracht. Wir hatten Kühe, Schweine und Bienen. Es ging uns sehr gut. Wir hatten alleine fünfzig Schweine, die wir alle zurücklassen mussten.“
Awanesjans kamen aus dem Dorf Kert in der Region Martuni in Arzach in das Dorf Kalavan im armenischen Bezirk Gegharkunik. Sie leben nun dort in einem der verlassenen Häuser. Die Mutter der Kinder, Lusine (36), putzte das Haus und den Hof und versuchte, soweit möglich eine schöne Umgebung für sie alle zu schaffen. In der Familie leben fünf Kinder. Ruzanna ist 18 Jahre alt. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs war sie nicht da. Ruzanna ist im letzten Schuljahr. Sie ist besorgt, dass es wieder Krieg geben wird. Harut ist 17 Jahre alt, er wird in einem Jahr zum Wehrdienst eingezogen. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs waren er und seine Freunde gerade unterwegs, um Holz zu sammeln. Jana (13) ist in der 7., Diana (10) in der 4. Klasse. Daniel (7) besucht die 1. Klasse.
Viele dieser Familien möchten sich in ländlichen Gemeinden wieder etablieren, ein neues Leben beginnen, glücklich sein, etwas schaffen und für ihre Kinder sorgen. Bitte helfen Sie ihnen dabei!
Bitte helfen Sie uns, nachhaltig zu helfen!
Kosten für ein Tier plus Versorgung für ein Jahr:
Kuh – 1.169 Euro
Schaf – 75 Euro
Schwein – 71 Euro
Huhn – 16 Euro
Dem Spendeneingang gemäß werden pro Familie zwei Kühe, drei Schafe, drei Schweine und zehn Hühner abgegeben, wobei die Abgabe auf Wunsch der Empfängerfamilien variieren kann.
Auch Familie Saribekian wurde durch die Viehaktion aus existentieller Not befreit:
Möchten Sie einer bedürftigen Bergbauernfamilie helfen? Einmal im Jahr stellen wir neue Familien vor, die Hilfe benötigen, und zeigen, wie wir anderen Familien bereits helfen konnten. Spenden können Sie selbstverständlich das ganze Jahr über!
Den aktuellen Flyer finden Sie hier!
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Spenden sind ebenfalls möglich per Überweisung oder über Betterplace. Bitte geben Sie als Verwendungszweck „Projekt 1111“ an. Vielen Dank für Ihre Hilfe!