
Das Leben in Armenien ist hart, insbesondere für die Menschen, die in den Bergdörfern leben. Hier ist man besonders von der Witterung abhängig, die die Ernte gelingen lässt – oder eben nicht. Die Bergbauern arbeiten hart, sind jedoch meistens bitterarm. Einige von ihnen versuchen, in den Städten Arbeit zu finden, was die Familien auseinanderreißt und nicht selten vergeblich ist. Diese Menschen sind schwere Arbeit gewohnt und sind gewillt zu arbeiten. Es ist jedoch fast unmöglich für sie, ihre Familien zu ernähren, weil die Grundlage fehlt – und diese Grundlage möchten wir schaffen.
Das Konzept der Viehaktion

Armenien eignet sich hervorragend für die Viehzucht. Die Viehaktion wird seit vierzehn Jahren in den Regionen Tschambarak, Lori und Bergkarabach durchgeführt. Dort besitzen die meisten Bewohner sowohl einen Stall als auch das nötige Wissen zur Viehzucht. Viele mussten ihr Nutzvieh verkaufen, beispielsweise um Schulden zu vermeiden oder abzutragen. Aber ohne diese Einnahmequelle stehen sie nicht selten vor dem Aus.
Ziel dieses Projekts ist es, den arbeitsfähigen Familien die Möglichkeit zu bieten, sich selbst zu versorgen. Sie bekommen dadurch Selbstwertgefühl und entwickeln soziales Verantwortungsbewusstsein. Für viele von ihnen ist es eine besondere Erfahrung, durch die Weitergabe der erstgeborenen Kühe, Schafe und Schweine zu „Gebenden“ zu werden. Die Kinder werden ganz natürlich in die Stallarbeit mit einbezogen und lernen mit Spaß den Umgang mit Nutzvieh.
Vor Abgabe der Tiere wird jede infrage kommende Familie besucht, auch der Ortsvorstand wird mit einbezogen. Die Familien müssen arbeitsfähig und –willig sein, Grundkenntnisse in der Viehzucht vorweisen können und über einen geeigneten Stall verfügen.
Was Ihre Spenden bewirken
Die Viehaktion 2024 war ein bedeutender Meilenstein für unser Projekt zur Unterstützung bedürftiger Familien in ländlichen Regionen Armeniens. Insgesamt konnten neun Familien mit Nutztieren versorgt werden, um ihnen eine nachhaltige Lebensgrundlage zu ermöglichen. Besonders hervorheben möchten wir die Geschichte von Familie Awanesjan, die eindrucksvoll zeigt, welchen Unterschied diese Hilfe machen kann.
„Diese Hilfe ist so wichtig für unsere Familie. Wir haben bereits Milchprodukte. Das verringert unsere Sorgen so sehr. Wir sind Gott und Ihnen so dankbar. Gott beschütze Sie alle für die guten Taten“, schreibt Igor Awanesjan in einem Brief.

Mit ihren fünf Kindern waren die Eltern Igor (42) und Lusine (37) im Jahr 2023 während der ethnischen Säuberung aus Arzach (Berg-Karabach) geflüchtet und leben seitdem in einem verlassen vorgefundenen Haus in Kalavan im Osten Armeniens. In ihrer Heimat hatten sie eine große Landwirtschaft zurücklassen müssen. Die Eltern wussten nicht, wie sie sich und ihre Kinder im Alter von acht bis neunzehn Jahren versorgen sollten. Mit der Viehaktion 2024 konnten wir Familie Awanesjan eine neue Perspektive geben. Sie erhielten mehrere Tiere, darunter Kühe und Schweine. Diese ermöglichen es ihnen, sich eine neue Existenz aufzubauen.
Schon jetzt sehen wir erste positive Entwicklungen: Die Tiere geben Milch, die für den Eigenbedarf genutzt und auf dem lokalen Markt verkauft werden kann. Langfristig wird die Familie dadurch wirtschaftlich unabhängiger und kann sich eine nachhaltige Zukunft aufbauen.
Füllen Sie den Stall mit Leben!
In diesem Jahr möchten wir weiteren Familien die Möglichkeit geben, sich durch Viehwirtschaft eine stabile Lebensgrundlage zu schaffen. Besonders Flüchtlingsfamilien und wirtschaftlich benachteiligte Haushalte in ländlichen Regionen sollen von diesem Programm profitieren.
Aram Howsepjan ist 26 Jahre alt und lebt mit seiner Frau Anahit (27), den drei Kindern Mariam (4), Geworg (3) und Hasmik (fast 2), sowie seinen Eltern Mariam (49) und Valeri (60) im Dorf Ajgut im Osten Armeniens. Im Jahr 2020 nahm Aram am Krieg um Berg-Karabach teil und wurde schwer traumatisiert. Er ist ein liebenswerter und fleißiger Mann, der jedoch kaum Chancen hat, eine geregelte Arbeit zu finden.

Tochter Mariam ist taub und trägt ein Cochlea-Implantat. Ihre jüngere Schwester hat die gleiche Krankheit und ist unter ärztlicher Beobachtung. Oma Mariam hat einen Herzfehler und muss regelmäßig Medikamente nehmen.
Die Familie würde sich sehr freuen, wenn ihr leerer Stall bald wieder mit Leben gefüllt wäre.
Wir danken allen, die diese Hilfe bisher ermöglicht haben, und freuen uns darauf, gemeinsam noch mehr Gutes zu bewirken!
Bitte helfen Sie uns, nachhaltig zu helfen!
Kosten für ein Tier plus Versorgung für ein Jahr:
Kuh – 1.169 Euro
Schaf – 75 Euro
Schwein – 71 Euro
Huhn – 16 Euro
Dem Spendeneingang gemäß werden pro Familie zwei Kühe, drei Schafe, drei Schweine und zehn Hühner abgegeben, wobei die Abgabe auf Wunsch der Empfängerfamilien variieren kann.
Möchten Sie einer bedürftigen Bergbauernfamilie helfen? Einmal im Jahr stellen wir neue Familien vor, die Hilfe benötigen, und zeigen, wie wir anderen Familien bereits helfen konnten. Spenden können Sie selbstverständlich das ganze Jahr über!
Den aktuellen Flyer finden Sie hier!
Projekt 1111