Fritz und Christine sind ein nettes Ehepaar, die zwei Kinder im Rahmen des Patenschaftsprogramms in Armenien unterstützen. Ihre Patenkinder wollen sie in ihren Heimatdörfern und in ihrer Umgebung kennenlernen, um eine Vorstellung zu haben, wie man in einem Dorf lebt und seinen Alltag meistert.
Am ersten Tag besuchen wir zusammen Harutjun im Dorf Martuni in der Tschambarak-Region. Harutjun, ein siebenjähriger Junge, erwartet uns bereits zusammen mit seinen Eltern und Geschwistern. Die erste Begegnung ist wunderbar: Harutjun lächelt die ganze Zeit. Man sieht ihm an, dass er glücklich ist, seine Paten treffen zu dürfen. Allerdings ist das gegenseitig. Für Christine und Fritz ist das Treffen ebenfalls sehr bewegend, obwohl sie ein wenig traurig sind über die Bedingungen, unter denen die Familie lebt. Harutjun bekommt Geschenke. Die Sportkleidung, der Pullover und die Jeanshose gefallen ihm gut. Aber noch mehr freuen sich Harutjun und seine Schwester Diana über die Tüte mit Schokolade und Süßigkeiten.
„Mich hat besonders beeindruckt, dass Harutjun und seine Familie zufrieden sind mit allem, was sie haben, obwohl sie wirklich sehr wenig haben, und noch, dass die Kinder liebevoll betreut werden‘‘, so Christine nach dem Treffen.
Am nächsten Tag geht unsere Reise in eine andere Gegend, in der die 15-jährige Lilit wohnt. Schatin ist ein Dorf in der Wajots-Dzor-Region. Nach zwei Stunden Fahrt sind wir vor Ort und werden sehr lieb von der Familie empfangen. Lilit strahlt vor Freude, als ihr die Paten die mitgebrachten Geschenke überreichen. Nachher erzählt Lilit von der Schule, von ihren Hobbys und Zukunftsplänen.
„Du kennst dein Patenkind durch Berichte und Fotos, aber es ist ein schönes Gefühl, wenn du ihm persönlich begegnest, mit ihm redest und viel Neues über sein Leben erfährst.“
Christine und Fritz sind überwältigt von der Offenheit und der Gastfreundschaft der Familie. Der Abschied ist herzlich. Das gemeinsame Foto wird uns noch lange an das Treffen erinnern.
Es waren zwei emotionale Tage. Die Patenbesuche sind sehr wichtig und schenken den Kindern viel Mut und Zuversicht. Sie fühlen sich wertvoll und wissen, dass es Leute auf der Welt gibt, die an ihnen interessiert sind und an sie denken.
Armine Harutjunjan – Leiterin der Deutschen Abteilung DCF