Wenn Patenkinder Soldaten werden

In Armenien müssen alle jungen Männer ab 18 Jahren oder spätestens nach Beendigung der Schulzeit für zwei Jahre zum Militär. Eine Ausnahme gibt es lediglich für Jungen mit Behinderungen oder schweren chronischen Krankheiten. Da es immer wieder zu Bedrohungslagen kommt, sind die Wehrpflichtigen neben den Berufssoldaten für das Land sehr wichtig. Darum gibt es keine Ausnahmeregeln, auch dann nicht, wenn die jungen Männer zuhause, beispielsweise als Ernährer, dringend gebraucht würden. Wehrpflichtige erhalten auch keinen Sold, so dass sie keine Möglichkeit haben, zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen.

Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass Patenschaften auch während der Militärzeit des Patenkindes fortgeführt werden. Die Familie erhält beispielsweise weiterhin Lebensmittelpakete. Häufig ist es auch so, dass die jungen Soldaten von ihren Familien mit Nahrung und Kleidung (zum Beispiel guten Stiefeln oder warmer Unterwäsche) versorgt werden müssen, da die vom Militär zur Verfügung gestellte Ausstattung oft nicht ausreicht. Auch hier kann die Unterstützung durch die Paten hilfreich sein, und sei es nur dadurch, dass die Lebensmittelpakete den Familien helfen, Geld für die Versorgung ihrer Söhne zu sparen. In manchen Fällen ist es so, dass die jungen Männer, wenn sie den Wehrdienst beendet haben, eine Ausbildung oder ein Studium machen möchten, um später mit einer relativ sicheren Arbeitsstelle ihren Lebensunterhalt selbst verdienen zu können. Viele Paten beschließen, ihre Patenkinder auch dabei zu unterstützen, damit die Spirale der Armut in der Familie nicht fortgesetzt wird.

Wir bedanken uns besonders bei allen Paten, die „ihre“ Kinder über einen solchen langen Zeitraum treu begleiten!