Die Weihnachtsfeiertage im Casa Ray

Nach dem unerwarteten Weggang unserer Mutter Tatiana in die Ewigkeit waren wir alle einige Tage lang in einem Schockzustand. Es war, als würden wir ein anderes Leben führen, als wären wir in einer Geschichte aufgewacht, die nicht unsere sein konnte. Trotz Schmerz und großer Trauer mussten wir uns um die täglichen Aufgaben kümmern, damit der Haushalt nicht stillstehen würde.

Es ist schön zu erleben, wie Mitarbeiter, Freiwillige und die Kinder gleichermaßen aufgerüttelt worden sind und wir in dieser schwierigen Zeit in besonderer Weise zusammenhalten. Jeder war bestrebt, seinen Beitrag zu leisten und unser Zuhause zu unterstützen, so dass nicht alles zum Erliegen kam, nachdem die tragende Kraft weggefallen ist. Sogar einige unserer Jugendlichen, die bereits Pläne für ihre nahe Zukunft gemacht hatten, entschieden sich um und sagten: „Ich gehe nirgendwo hin, ich bleibe hier, um die Arbeit meiner Mutter Tatiana fortzusetzen!“

Im Dezember konzentrierte sich die Arbeit mehr in der Küche. So haben wir bereits am 5. Dezember für den „Santa Claus-Tag“ 125 Muffins gebacken. Bis zum Ende des Monats versuchten wir unsere Kinder über den ganzen Monat hinweg immer wieder mit Köstlichkeiten aus der Küche zu verwöhnen. St. Nikolaus überraschte die Kinder auch mit Früchten und Süßigkeiten.

Während der Feiertage erhielten wir Besuch von einigen unserer erwachsenen „Kinder“, die unser Haus vor einiger Zeit verlassen hatten. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Antonio besuchte seine Geschwister, Costi bereitete jedem Kind eine kleine Aufmerksamkeit. Und Florin… wir können sagen, dass er immer noch zum Haus gehört. Oft ist er bei uns und verwöhnt unsere Kinder mit Süßigkeiten und Säften, und er sorgte dieses Jahr sogar dafür, dass wir einen wunderschönen Weihnachtsbaum erhielten.

Weihnachten und Silvester waren im Casa Ray dieses Jahr natürlich ganz anders. Das gesamte Jahr 2020 ist wohl mit anderen Jahren nicht vergleichbar. Trotzdem haben wir versucht, unsere Kinder mit Geschenken, Feiern, Hausdekoration, Weihnachtsbaum, festlichem Abendessen, Kuchen, speziellen Vorspeisen, Obstsalat, gefüllten Eiern, Rindfleischsalat und vielen anderen Leckereien zu verwöhnen.

Wir hatten eine gute Zeit zusammen, aber trotz all dieser kleinen Freuden kam immer wieder bedrückende Traurigkeit auf. So kurz nach dem Verlust unserer Mama Tatiana ist sie in unseren Gedanken und in unseren Herzen stets bei uns und trotzdem fehlt sie uns so sehr. Sie hinterlässt eine riesige Lücke.

Wir sind zuversichtlich, dass Gott jede Wunde heilen wird. Im Laufe der Zeit wird diese schwere und bedrückende Wolke der Traurigkeit über unserem Haus der wiederkehrenden Freude Raum geben.