Seit 15 Jahren arbeite ich für AMRO bzw. Diaconia Internationale Hilfe, wie unser Verein bis zur Trennung von Diaconia Schweiz hieß. Da unsere Kinder 2008 noch jünger waren, begann ich als Teilzeitkraft und war hauptsächlich für die Buchhaltung tätig. Nachdem die damalige Leiterin nicht weiter für unser Hilfswerk tätig war, bin ich Vollzeit als Geschäftsstellenleiterin eingestiegen. Die vergangenen 15 Jahre waren erfüllt mit vielen Begegnungen, Freude und Reisen im In- und Ausland, auf denen mich teilweise mein Mann Peter oder unsere Töchter Miriam (31), Elisabeth (26, verheiratet) und Lara (25) begleiteten. Es gab auch herausfordernde Momente. Mitarbeiter in den Ländern starben, Patenkinder fielen den Kriegen und Aufständen in Armenien zum Opfer, Mitarbeiter stellten sich als nicht vertrauenswürdig heraus, so dass wir die Arbeit vor Ort (Albanien) komplett einstellen mussten… Auch die Trennung von unserem Schweizer Partner 2017 war schmerzhaft.
Aber generell ist diese Arbeit für mich sinn- und hoffnungsstiftend für Notleidende, und die Freude über Menschen, denen geholfen werden kann, spornt mich an, auch weiterhin für AMRO tätig zu sein. Rückblickend weiß ich, dass Gott selbst mich motiviert hat, diese Arbeit zu übernehmen, und weiß, dass er auch weiterhin das Fundament für meine Tätigkeit darstellt.
Privat haben wir bereits einige Patenkinder unterstützt. Sowohl in Armenien als auch zurzeit in Rumänien. Da mir persönlich jedoch die Senioren sehr am Herzen liegen, Menschen, die am Ende ihres Lebensweges stehen und nicht mehr die Kraft haben, ihre Not durch eigene Leistungen zu lindern, unterstützen wir zurzeit drei Senioren. Zwei Frauen und einen Mann. Vor allem zu einer der Seniorinnen haben wir einen lebhafteren Kontakt. Da ihre Enkelin studiert und gesundheitliche Herausforderungen zu bewältigen hat, wurde daraus bereits eher eine „Familienpatenschaft“, die wohl noch lange – vielleicht sogar über den Tod der Seniorin hinaus – Bestand haben wird.
Für fast 25 Jahre lebten mein Mann und ich mit unseren Töchtern in Süddeutschland, in der Nähe von Waldshut. 2017 zogen wir zurück in unsere alte Heimat, nach Hessen, an den „Fuß des Westerwaldes“, wo meine 81-jährige Mutter lebt und unsere Unterstützung wegen ihrer gesundheitlichen Herausforderungen gut brauchen kann. Unsere drei Töchter blieben in Süddeutschland. Sie wohnen an verschiedenen Orten in gut erreichbarer Nähe zueinander. Wir sind dankbar, dass der Kontakt zu unseren Töchtern auch durch die räumliche Entfernung nicht an Intensität und Vertrauen eingebüßt hat. Seit rund 1,5 Jahren gehört zu unserer Familie noch ein quirliger „Podenco-Mix“-Rüde namens Xaver, der unseren Alltag ordentlich aufmischt und keine Langeweile aufkommen lässt. Seitdem wir zudem das Campen für uns entdeckt haben, sind wir auch hin und wieder mit dem Campingwagen unterwegs.
Geistlich zuhause sind wir zurzeit in einer freien Gemeinde, besuchen jedoch auch hin und wieder die evangelische Kirche.