Montag, 14. April 2025

In den größeren Städten Armeniens leben viele Menschen in Plattenbau-Wohnblöcken aus Sowjetzeiten. Oft wurden die Gebäude lange nicht mehr renoviert. Schaut man sie von außen an, kann man schon einmal denken, dass das Gebäude bald zusammenbricht. In den Treppenhäusern sieht es ähnlich aus. Die Treppen sind ausgetreten, so dass man aufpassen muss, wohin man seine Füße setzt. Kabel sind irgendwo entlang der Wände befestigt und liegen offen. Wenn es einen Aufzug gibt, was auch bei mehrstöckigen Gebäuden nicht unbedingt selbstverständlich ist, klappert er oft geräuschvoll auf seinem Weg durch die Stockwerke.

Wer jetzt allerdings denkt, dass die Wohnungen genauso aussehen, sieht sich bei einem Besuch bald eines Besseren belehrt. In den Wohnblöcken gibt es viele Eigentumswohnungen, und die sind in der Regel gut gepflegt. Die Wände sind ordentlich tapeziert oder gestrichen und es hängen keine Kabel herum. Manchmal sieht man tiefergehängte Decken, dekorative Bögen und andere Extras, die der Wohnung einen besonderen Stil verleihen. Natürlich gibt es auch dort Unterschiede, aber im allgemeinen ist der Kontrast zum übrigen Gebäude so groß, dass das Betreten und Verlassen der Wohnung für Besucher, die dies nicht gewohnt sind, fast einem kleinen Kulturschock gleichkommt.
