
Als der DCF in diesem Frühjahr neue Bäcker- und Konditorenkurse am Berufsausbildungszentrum (BAZ) ausschrieb, bewarb sich auch der erst 14-jährige Dawit Hambarzumjan: „Bitte erlauben Sie mir, am Kurs teilzunehmen, damit ich das Backen lernen und meiner Familie helfen kann.“
Ein Besuch bei Gnel (43), Nona (36) und ihren Söhnen Gor (16), Dawit (14) und Narek (13) in dem Ort Hrasdan (Region Kotajk) offenbarte eine tragische Situation: Die Familie stammt aus Stepanakert. Gnel hatte im Vier-Tage-Krieg in Berg-Karabach im April 2016 eine Kopfverletzung erlitten und davon eine schwere Behinderung zurückbehalten. Nona musste seitdem allein die Versorgung ihres Mannes und der drei kleinen Kinder übernehmen. Da Gnel nicht mehr arbeiten konnte, fiel außerdem sein Verdienst weg und die Familie versank in Armut.
Während der Bombardierung Stepanakerts im Jahr 2020 floh Nona mit ihren Kindern in einen Schutzraum. Bevor sie ihn erreichten, wurden sie und ihr Sohn Gor von einer Explosion getroffen. Nona trug Verletzungen im Gesicht davon, Gor verlor als Folge des Traumas seine Sprachfähigkeit. Bis heute spricht er kaum und leidet an psychischen Folgeschäden. Sogar das Lesen und Schreiben hat er verlernt. Auch die beiden anderen Jungen sind durch die Erlebnisse traumatisiert.
Die Familie floh nach Armenien in eine halb verfallene, unbewohnte Wohnung in Hrasdan. Ohne Möbel, Betten oder grundlegende Ausstattung richteten sie sich notdürftig ein. Nachbarn halfen mit Brettern, aus denen Betten gebaut wurden.
Nona versucht, durch Maniküre von zu Hause aus Einkommen zu erwirtschaften, da sie ihre Kinder und den pflegebedürftigen Ehemann nicht allein lassen kann. Die Kinder leiden weiterhin unter Ängsten und besuchen keine Schule.
Wir möchten der Familie umfassend helfen, unter anderem durch folgende Maßnahmen (je nach Spendeneingang): psychosoziale Unterstützung für die Kinder, insbesondere Traumabewältigung und Förderung der Sprachentwicklung bei Gor, Anschaffung von Möbeln sowie Einrichtung einer kleinen Back- und Verkaufsfläche mit notwendigem Equipment für Mutter Nona.
Bereits jetzt machen Dawit und Narek bei den Programmen für Kinder und Jugendliche im „Dorf der Hoffnung“ mit. Dawit darf außerdem als Beobachter an den Bäcker-Kursen teilnehmen.
Insgesamt benötigen wir etwa 17.490 Euro. Beispielsweise kosten neue Möbel etwa 1.310 Euro, die psychologische Betreuung der drei Jungen pro Monat etwa 292 Euro und Umbauarbeiten und Geräte für die Back- und Verkaufsfläche etwa 6.700 Euro.
Bitte schenken Sie Familie Hambarzumjan eine Zukunftsperspektive!
Projekt 1275